Blackbox Mündliche Prüfung – Diskriminierungspotentiale in den juristischen Staatsexamina

Die viel besprochene Studie von Glöckner, Towfigh & Traxler (Geschlechts- und Herkunftsef­fekte bei der Benotung juristischer Staatsprüfungen, ZDRW 2018/2, 115 ff.; Link zur Nomos eLibrary) hat gezeigt, dass die Chancen in den mündlichen Staatsexamensprüfungen nicht für alle gleich sind: Frauen und Personen mit zugeschriebenem Migrationshintergrund schneiden signifikant schlechter ab. Im Anschluss an diese Erkenntnisse untersucht der Arbeitsstab Aus­bildung und Beruf des Deutschen Juristinnenbundes in der neuen Studie von Heppner/Wien­fort/Härtel (ZDRW 2022/1, 23 ff., im Erscheinen) konkrete Diskriminierungspotentiale der mündlichen Prüfung und fragt nach den Möglichkeiten, diese zu verringern. Dazu haben die Autorinnen sowohl die Ausbildungsgesetze und -verordnungen der Länder analysiert als auch die Prüfungsämter aller Bundesländer zu ihren diskriminierungskritischen Maßnahmen befragt. Der Beitrag stellt sechs Forderungen für eine leistungszentrierte und diskriminie­rungssensible mündliche Prüfung in den juristischen Staatsexamina auf. Diese Forderungen möchten wir mit Praktikerinnen aus den Justizprüfungsämtern, den Mini­sterien und der Prüfungspraxis diskutieren und so zu einer Weiterführung und Konkretisie­rung der Debatte beitragen.

 
Der Arbeitsstab Ausbildung und Beruf des Deutschen Juristinnenbundes (djb e.V.) lädt anlässlich der Veröffentlichung seiner Studie zu Diskriminierungen in den mündlichen Prüfungen der juristischen Staatsexamina zu einer virtuellen Podiumsdiskussion am 5. Mai 2022, 18 bis 20 Uhr, ein.

Blackbox Mündliche Prüfung –
Diskriminierungspotentiale in den juristischen Staatsexamina

Begrüßung durch djb-Präsidentin Prof. Dr. Maria Wersig

Podiumsdiskussion mit

  • Babette Bohlen, Vizepräsidentin Landesjustizprüfungsamt Mecklenburg-Vorpommern
  • Armaghan Naghipour, Staatssekretärin für Wissenschaft und Gleichstellung Berlin
  • Charlotte Heppner, Arbeitsstab Ausbildung und Beruf und Mitautorin der Studie
  • Dr. Anja Teschner, Vizepräsidentin Landgericht Berlin
  • Moderation: Gigi Deppe, Redaktionsleiterin ARD-Rechtsredaktion/Hörfunk

Anmeldung bis zum bis zum 5. Mai 2022, 14 Uhr über das Formular auf der DJB-Website. Die Einwahldaten für die Zoom-Veranstaltung werden am 5. Mai 2022, ca. zwei Stunden vor Veranstaltungsbeginn, per E-Mail übersandt.