Am 11. September 2024 wurde mit rund 300 Gästen, darunter Emanuel V. Towfigh, das 18. Jubiläum des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in Berlin gefeiert. Dieses war am 14. August 2006 in Kraft getreten. Zugleich wurde die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gegründet, bei welcher mittlerweile mehr als 80.000 Fälle eingegangen sind.
Im Rahmen ihrer Rede sprach die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, von dem AGG als »Meilenstein in der Geschichte der Demokratie«. Auch die Bundesfamilienministerin Lisa Paus nannte es einen »Durchbruch für die Antidiskriminierungspolitik«. Keynote-Speaker des Abends war Autor und Publizist Prof. Dr. Michel Friedman, welcher die Bedeutung des AGG in den aktuellen gesellschaftlichen Kontext einordnete:
»In unserem Land herrscht mehr Diskriminierung denn je. Sie ist alltäglich nicht nur bei Extremisten, sondern sie ist auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Menschen, die Diskriminierung erfahren, brauchen mehr Unterstützung denn je«
Trotz des vielen Lob für das AGG, wurde auch mehrfach der Reformbedarf des AGG angesprochen. Ferda Ataman kritisierte den schwachen Diskriminierungsschutz. Dem könnte die im Koalitionsvertrag der Bundesregierung versprochene Reform des Gesetzes abhelfen.