Homo Oeconomicus, Heuristiken und Nudges:
Das Recht als Instrument zur Verhaltenssteuerung
Arbeitsgruppe auf der Sommerakademie Ftan, 7. August 2016 – 20. August 2016
Seit einiger Zeit befasst sich die Rechtswissenschaft mit der Frage, wie das Recht zur Lösung gesellschaftlicher Probleme auf das individuelle Verhalten der Menschen sinnvoll und wirkungsvoll Einfluss nehmen kann. Wie kann Recht auf individuelle Verhaltensmuster reagieren und diese zur effektiven Rechtsgestaltung nutzen? Grundlage der Überlegungen ist das ökonomische Verhaltensmodell, das in den letzten Jahrzehnten durch Einsichten der Sozial- und Kognitionspsychologie Erweiterungen erfahren hat. Wichtige wissenschaftliche Ansätze in diesem Bereich sind mit Nobelpreisen ausgezeichnet worden — und neuerdings beschäftigt das Bundeskanzleramt Verhaltenswissenschaftler, die mit Hilfe in empirischer Forschung gewonnener Einsichten die Politik bei wichtigen Gesetzgebungsvorhaben beraten sollen.
Die Arbeitsgruppe wird sich die Grundlagen dieser Perspektive erschließen und einige wichtige Anwendungen, vor allem aus dem öffentlichen Recht, diskutieren.
Leitung
- Prof. Dr. Emanuel V. Towfigh, EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Wiesbaden
- Prof. Dr. Indra Spiecker gen. Döhmann, Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt
Literatur
- E. V. Towfigh / N. Petersen, Ökonomische Methoden im Recht. Eine Einführung für Juristen, Mohr Siebeck, Tübingen 2010
- G. Kirchgässner, Homo oeconomicus: Das ökonomische Modell individuellen Verhaltens und seine Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, 4. Auflage, Mohr Siebeck, Tübingen 2013
- R. H. Thaler / C. R. Sunstein, Nudge: Wie man kluge Entscheidungen anstößt, Ullstein, Berlin 2010